Impuls
Digitaler Bildungsraum für alle Altersklassen: Was die neue Vernetzungsinfrastruktur leisten soll
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veröffentlicht am 09.04.2024
Lesezeit: 11 Minuten
Mit der digitalen Vernetzungsinfrastruktur für Bildung will die Bundesregierung den Zugang zu digitalem Lernen für alle Altersklassen vereinfachen, vorhandene Angebote bündeln und das Verwalten von Zeugnissen erleichtern. Während die Macher:innen viele Chancen wittern, befürchten Kritiker:innen eine Förderruine. Wo steht das Vorhaben heute?
Zeitreise in die Zukunft: Stellen Sie sich vor, es ist 2026. Die Schülerin Nadira steht knapp vor der Mittleren Reife und möchte sich für einen Ausbildungsplatz bewerben. Statt mühsam alle Unterlagen zusammenzutragen, meldet sie sich per Einmalanmeldung (Single Sign-on) bei Mein Bildungsraum an. Hier sind in einem geschützten Raum all ihre Zeugnisse hinterlegt, mit wenigen Klicks kann sie diese für potenzielle Arbeitgeber freigeben. Außerdem schlägt ihr der Algorithmus passende Lerneinheiten von unterschiedlichen Anbietern vor – zur Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfung oder das Bewerbungsgespräch. Möchte Nadira sich nach der Ausbildung weiterbilden, steht ihr der Bildungsraum weiter offen – ihr Leben lang.
So oder so ähnlich könnte es ablaufen, wenn die geplante Vernetzungsinfrastruktur der Bundesregierung für alle Bürger:innen an den Start geht. Ursprünglich auf den Namen „Nationale Bildungsplattform“ getauft, hört das Mammutprojekt mittlerweile auf den etwas sperrigeren Titel „Digitale Vernetzungsinfrastruktur Bildung“. Warum die Kehrtwende beim Namen – und welche Lücken will die Vernetzungsinfrastruktur in unserem Bildungssystem schließen? Für diese Recherche haben wir mit Projektbeteiligten aus Politik, Wissenschaft und der Gründungsszene gesprochen, aber auch mit Beobachter:innen und Kritiker:innen aus der Zivilgesellschaft.
In der Corona-Pandemie entstand die Idee zu einer nationalen Bildungsplattform
Um die Entstehungsgeschichte von Mein Bildungsraum zu verstehen, muss man eine Zeitreise in die Vergangenheit machen: Im Sommer 2020 skizzierte Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende und Mitglied des Deutschen Bundestages, erstmalig die Idee einer bundesweiten digitalen Bildungsplattform – als virtuellen Ort, an dem Lehrkräfte offene Lerninhalte miteinander teilen und Schüler:innen zusammenarbeiten können. Als die Corona-Pandemie Deutschlands digitale Defizite an den Schulen offenlegte, traf sie mit ihrer Idee einen besonderen Nerv. Das Projekt wurde im Koalitionsausschuss beschlossen und 2021 eine Förderrichtlinie ausgeschrieben. Schon in der Ausschreibung wurde klar, dass das Vorhaben deutlich umfangreicher ausfallen sollte: Nicht nur Schüler:innen, sondern Lernenden aller Altersstufen sollte es durch die Meta-Plattform ermöglicht werden, sich „medienbruchlos durch die verschiedenen Bildungsangebote und Bildungsformen zu bewegen“, wie es in der Ausschreibung hieß.
Heute verantwortet Johanna Börsch-Supan als Abteilungsleiterin für Allgemeine und berufliche Bildung das Projekt im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Von der Plattform zur Vernetzungsinfrastruktur – wie kam diese Modifikation zustande? „Die Namensänderung ist mit keiner inhaltlichen oder strategischen Änderung zu erklären“, stellt Börsch-Supan klar. Der neue Name habe stattdessen eine „Präzisierung der eigentlichen Funktionalität“ zum Ziel. Der zuerst gewählte Plattform-Begriff habe immer wieder für Verwirrung und Missverständnisse gesorgt: Vielfach sei angenommen worden, dass die nationale Bildungsplattform bestehende Angebote aus dem Weg räumen wolle. „Mit dem Projekt wollen wir aber niemanden verdrängen“, so Börsch-Supan, „sondern eine Infrastruktur schaffen, um bestehende Plattformen und Lernangebote zu vernetzen.“
»Deutschland hat vielseitige, innovative Projekte rund um digitale Bildung. Für Lernende ist es jedoch oft schwierig, das richtige Angebot zu finden.«
Der neue Name sei sperrig, weil auch die Technologie dahinter sperrig sei: Wie eine Meta-Plattform könne man sich die Vernetzungsinfrastruktur für digitale Bildung vorstellen, die bestehende digitale Angebote von Volkshochschulen, Verlagen, Bildungs-Startups, Stiftungen und Hochschulen vereint. Was das öffentliche Straßennetz für alle Verkehrsteilnehmenden sei, könne die Vernetzungsinfrastruktur für alle Lernenden im digitalen Raum werden. Mithilfe der Vernetzungsinfrastruktur soll es möglich werden, dass Lernende digitale Bildungsangebote leicht auffinden und sicher nutzen können – mit einem individualisierbaren Empfehlungsalgorithmus, einem einheitlichen Zugang zu diversen Angeboten und einem sicheren Speicherplatz für Zeugnisse und Lernnachweise. „Deutschland hat vielseitige, innovative Projekte rund um digitale Bildung“, so Börsch-Supan, „für Lernende ist es jedoch oft schwierig, das richtige Angebot zu finden.“
40 geförderte Projekte: Vom Programmierkurs bis zur Fortbildungsplattform für Lehrkräfte
Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in einer zweijährigen Umsetzungsphase, in der ihre Anschlussfähigkeit an die Vernetzungsinfrastruktur validiert wird. Die Bandbreite der geförderten Projekte ist groß: Ziel ist es, ein möglichst vielseitiges, miteinander kompatibles Ökosystem aus Lehr- und Lernangeboten zu schaffen – von nutzer:innenzentrierten Bildungsangeboten bis zu Projekten, die Methodenwissen vermitteln. Gefördert werden etwa das Verbundprojekt Coding-Labs2, eine deutschlandweite Lernplattform für browserbasiertes Programmieren, oder das Projekt TOERN2, dessen Ziel es ist, dass Open Educational Resources (OER) für die Hochschullehre besser erstellt und genutzt werden können.
Auch das Projekt NELE – Campus Neue Lernkultur ist eines der geförderten Projekte: „Wir wollen eine offen zugängliche Fortbildungsplattform für Lehrkräfte und Schulleitungen rund um das Thema Neue Lernkultur schaffen“, fasst es Anke Wagner, Projektmanagerin bei Kiron Open Higher Education und Co-Verbundleiterin im Förderprojekt NELE, zusammen. Kuratierte Materialien sollen in modularisierten Selbstlernkursen angeboten werden – zu fächerübergreifenden Themenfeldern wie „Demokratische Schule leben“, „Future Skills fördern“ oder „Selbständiges Lernen“. „Wir freuen uns total, wenn es endlich eine einheitliche Login-Lösung gibt“, so Konstantin Kaiser, ebenfalls Projektmanager bei Kiron Open Higher Education. „Wenn Übergänge in Zukunft leichter gelingen und Lehrkräfte nicht mehr jedes Mal neue Login-Daten anlegen müssen, erhöht das die Akzeptanz und baut Hemmschwellen ab.“
NELE – Campus Neue Lernkultur
Das Projekt NELE – Campus Neue Lernkultur ist eines von etwa 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekten, das im Rahmen von Mein Bildungsraum gefördert wird. Das Projekt wird vom Social-Startup Kiron Open Higher Education koordiniert, in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Universität Heidelberg und anderen Partnern. Ziel von NELE ist es, ein digitales Zuhause für innovative Fortbildungen rund um das Thema Neue Lernkultur zu schaffen – für Lehrkräfte und Schulleitungen aller Schulformen sowie für andere engagierte Personen im Ökosystem Schule. Die E-Learning-Angebote zu Themenkomplexen wie Flipped Classroom oder partizipativer Schulentwicklung sollen das Rollenverständnis der Zielgruppe erweitern, da Lehr- und Lernansätze fokussiert werden, die die Lernenden und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt des Lernprozesses stellen. Hierfür werden Inhalte von wissenschaftlichen, gemeinnützigen und wirtschaftlichen Organisationen angeboten. Das Ziel von NELE ist es, als zentraler und vernetzender Verteilungskanal zum Thema Neue Lernkultur spannende Angebote, Projektergebnisse und OER-Inhalte bereitzustellen.
Kritik kommt von Medien, Zivilgesellschaft und Bundesrechnungshof
Währende Projektverantwortliche und Partner:innen das Pionierhafte an der Vernetzungsinfrastruktur betonen, hegen Kritiker:innen Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit des Mammutprojekts. „Digitaler Aufbruch oder Millionengrab?“, titelte das Handelsblatt, „Weder zeitgemäß, noch zu Ende gedacht“ Deutschlandfunk Kultur. Der Tenor der Kritiker:innen: Wenig fortschrittlich sei das Projekt, wichtige Sicherheitsfragen seien ungeklärt. Der Bundesrechnungshof sah in seinem Bericht aus dem Januar 2022 sogar eine „erhebliche Gefahr von Förderruinen“, weil das BMBF die Wirtschaftlichkeit und Tragfähigkeit des Projekts erst im laufenden Prozess klären wolle.
Auch Vertreter:innen aus der Zivilgesellschaft wie Marina Weisband, Expertin für digitale Partizipation, beobachtet das Projekt von Anfang an sehr genau. „Das Ansinnen ist sehr gut“, benennt sie zuerst die positiven Aspekte, „in unserem Bildungssystem haben wir einen großen Wildwuchs, auch an digitalen Bildungsplattformen.“ Es sei längst an der Zeit gewesen, hier eine offene Vernetzungsinfrastruktur zu schaffen. Aus eigener Erfahrung wisse sie etwa, dass es für Schüler:innen eines der größten Hindernisse bei der Benutzung digitaler Dienste sei, sich Passwörter zu merken. „Durch Single Sign-on werden solche praktischen Zugangshürden überwunden“, betont sie. Auch dass auf offene Protokolle und nicht-kommerzielle Schnittstellen gesetzt werde, begrüßt die Beteiligungspädagogin sehr.
Einige Weichenstellungen bei der Ausgestaltung der Infrastruktur überzeugen sie hingegen weniger: „Ein Geburtsfehler des Bildungsraums ist, dass die Macher:innen so tun, als ob Technologie völlig neutral sei“, sagt Weisband. Die Projektbeteiligten würden den Anschein erwecken, dass es sich beim Bildungsraum um eine neutrale Hülle handle, die man später mit pädagogischen Inhalten zum Leben erwecken könne. „Jedes Stück Technik ist aber politisch, selbst eine Schnittstelle“, betont sie.
Konzeptstudie von Wikimedia Deutschland kritisiert instrumentelles Bildungsverständnis
Mit ihrer Kritik schließt sich Weisband in weiten Teilen der Konzeptstudie „Werte und Strukturen der Nationalen Bildungsplattform“ an, die im Auftrag von Wikimedia Deutschland entstanden und im November 2022 erschienen ist. In der Konzeptstudie zeichneten die Wissenschaftler:innen die einjährige Prototypenphase des Projekts nach. Das Ergebnis ist ernüchternd: Vor allem die Vorstellungen von Bildung, die sich in der Meta-Plattform wiederfinden, sehen die Wissenschaftler:innen kritisch. Der Plattform würde ein sehr outputorientiertes, instrumentelles Verständnis von Bildung zugrunde liegen. Bildung werde als Abfolge von Lernprozessen verstanden, an dessen Ende ein Zertifikat als Bescheinigung des Lernerfolgs stehe – und nicht als partizipativer Prozess der Wissensgenerierung. Dieses Bildungsverständnis könnte durch eine erfolgreiche Implementierung der Infrastruktur weiter zementiert werden.
Grundsätzlich stehen aber auch die Autor:innen der Studie der Idee einer Vernetzungsinfrastruktur sehr positiv gegenüber. „Es ist eine wunderbare Idee, aus öffentlicher Hand eine nationale Bildungsplattform zu schaffen, die andere digitale Angebote bündelt“, sagt Felicitas Macgilchrist, Expertin für digitale Bildung und Professorin für Medienforschung an der Universität Göttingen. In vielen anderen Ländern übernehme einer der großen privaten Player diese Aufgabe. Aus ihrer Sicht hätte man die Zivilgesellschaft und Fachexpert:innen aber viel früher einbinden müssen, um frühe Pfadentscheidungen offen zu diskutieren. Ihr Wunsch: „Eine Öffnung der Debatte.“
»Ein Geburtsfehler des Bildungsraums ist, dass die Macher:innen so tun, als ob Technologie völlig neutral sei.«
Auch Marina Weisband kritisiert die Reihenfolge, in der das BMBF die Entwicklung angegangen ist: „Man hat erst entwickelt, um später zu überlegen, wie der Betrieb aussehen soll.“ Lange sei offen gewesen, wie die Governance-Strukturen aussehen würden, wie das Qualitätsmanagement funktioniere. Sie hätte sich einen systematischen, gut strukturierten Beteiligungsprozess gewünscht, in dem sich unterschiedliche Stakeholder einbringen können. „Der wesentliche Prozess in der Software-Entwicklung muss stattfinden, noch bevor der erste Code geschrieben wird“, sagt Weisband.
Universität Potsdam entwickelte das technische Rückgrat des Bildungsraums maßgeblich mit
Bis heute zentral in der Entwicklung der Bildungsinfrastruktur ist das Projekt Bildungsraum Digital (BIRD) unter Leitung der Universität Potsdam. Das Projektteam entwickelte auf Basis von Open Source Software einen Referenz-Prototypen für die Vernetzungsinfrastruktur. „Eine Art technisches Rückgrat für den digitalen Bildungsraum“, nennt das Ulrike Lucke, Projektleiterin und Professorin für Komplexe Multimediale Anwendungsarchitekturen an der Universität Potsdam. „Ein Proof of Concept, eine Art Machbarkeitsstudie, bauten wir über Weihnachten, weil die Zeit so drängte“, erinnert sie sich. Der Großteil des Codes dafür sei bereits geschrieben gewesen, als die Richtlinie zur Förderung von Prototypen bekannt gemacht wurde. „Und dann ging alles sehr schnell. Im Frühjahr hatten wir den Zuschlag“, erzählt Lucke.
Die erste Entwicklungsphase sei sehr gut gelaufen. „Durch das innovative dynamische Beschaffungssystem ist es gelungen, die Anforderungen schnell in ein funktionierendes Produkt zu übersetzen“, so Lucke weiter. Über die Kritikpunkte aus der Wikimedia-Publikation kann sie nur den Kopf schütteln. Wenn sie darüber spricht, ist sie immer noch wütend. „Natürlich hat es pädagogische Konzepte gegeben, natürlich haben wir uns über Governance-Fragen Gedanken gemacht, natürlich gab es Möglichkeiten zur Beteiligung“, sagt sie. All das habe sie den Autor:innen der Studie in zwei Interviews auch erzählt. „Mein Eindruck ist, dass die Autor:innen mit einer vorgefertigten Meinung an ihre Konzeptstudie rangegangen sind.“ Was hätte anders laufen müssen, um die öffentliche Kritik besser aufzufangen? „Vielleicht hätte die Öffentlichkeitsarbeit des BMBF ein bisschen breiter sein können“, meint Lucke.
Im BMBF zeigt man sich dankbar für alle konstruktive Kritik an der Arbeit. „Die Studie ist wichtig“, so Johanna Börsch-Supan. „Wir freuen uns, wenn sich jemand kritisch mit unserer Arbeit auseinandersetzt.“ Sie gibt zu, dass das BMBF in den letzten Monaten etwas schmallippig zum Stand der Vernetzungsinfrastruktur kommuniziert habe: „Wir haben viel Kommunikationsarbeit vor uns, um auch die Menschen an Bord zu holen, die das Ganze kritisch beobachten.“ Auch sie sieht Luft nach oben bei der Einbindung von diversen Stakeholdern. „Damit wollen wir in Zukunft öffentlichkeitswirksamer und systematischer durchstarten.“ Dabei sind ihr einige zentrale Botschaften besonders wichtig, auch was die Vorstellung von Bildung angeht: „Unser Bildungsanspruch ist, den Bildungsmarkt transparenter zu machen und Zugänge zu öffnen und zu erleichtern“, so Börsch-Supan. „Außerdem wollen wir den Fokus stärker auf Personen richten, weniger auf Institutionen.“
Interessierte können sich für eine Beta-Test von Mein Bildungsraum melden
Wo aber steht das Vorhaben aktuell? Im Oktober 2023 gab es den ersten großen Meilenstein zu feiern: die erste Testphase von Mein Bildungsraum als Beta-Version. Seither können Testnutzer:innen die Funktionalitäten der Infrastruktur anhand verschiedener Szenarien auf den Prüfstand stellen. „Ihre Rückmeldungen sind wichtig, um das Projekt kontinuierlich weiterzuentwickeln“, so Börsch-Supan. Im Laufe des Jahres 2024 soll der Kreis der Tester:innen immer weiter erweitert werden. „Dieses schrittweise Vorgehen ermöglicht eine gezielte Testung und Verbesserung neuer Funktionalitäten und die Ausweitung auf weitere Anwendungsgebiete“, sagt sie. Die ersten Tests hätten bereits zu Verbesserungen geführt, etwa in Bezug auf die Nutzungserfahrung, das Design einzelner Komponenten und die Performance der Services, etwa der Ladezeiten.
Für die nächsten Testzeiten können Interessierte bereits jetzt ihre Bereitschaft zur Testung signalisieren, um ihr Feedback in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen. Die Funktionen von Mein Bildungsraum sollen auf diese Weise Schritt für Schritt für mehr Anwendungsgebiete und damit mehr teilnehmende Bildungsinstitutionen und Nutzer:innen ausgeweitet werden. So soll eine kontinuierliche Rückkopplung mit allen Stakeholdern und dem Feedback von Nutzer:innen sichergestellt werden. Dann wird sich auch zeigen, inwiefern die Versprechen der Projektverantwortlichen eingehalten werden – auch für Schüler:innen wie Nadira.